KRAFT IN DER KRISE-2


Kraft in der Krise - statt Kopf in den Sand

Mit Resilienz zu mehr Widerstandsfähigkeit und Stärke!


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FORTSETZUNG:

 

Mit der Fortsetzung unseres Blogs wenden wir uns nun dem "STAMM" Ihres Resilienzbaumes zu.

Dieser beinhaltet Ihre kognitive Fähigkeiten. Im 2. Teil des Blogs erfahren Sie so etwas über:


  • Optimismus
  • Kontrollüberzeugung
  • Kohärenzgefühl
  • Selbstwirksamkeitserwartung




STEP 16 – MEINE ERWARTUNGEN


Egal, ob du glaubst, du schaffst es oder du schaffst es nicht, du wirst immer Recht behalten! (Henry Ford)


Ist Ihr Glas halb voll, oder halb leer - Oft wird so zwischen Optimisten und Pessimisten unterschieden.

Dabei liegt der eigentliche Unterschied in der Erwartungshaltung gegenüber der Zukunft.


Pessimisten erwarten oft negative Ergebnisse. Da sie sich besonders darauf konzentrieren, erleben sie diese auch häufiger.

Schauen Sie daher gerade auch in Krisen immer nach vorne und richten Sie Ihren Blick in Richtung der Zukunft


Optimisten erwarten positive Ergebnisse und vertrauen dabei auf ihre eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten.

Wird diese Erwartungshaltung erfüllt, bestärkt sie das. Und so ist es bei resilienten Menschen:

Sie erwarten mehr positive als negative Erfahrungen.

 

Diese Haltung unterstützt Sie bei Stress und in Krisen, da sie auf ihre Fähigkeiten bei der Bewältigungsstrategie vertrauen.




STEP 17 – OPTIMISTISCHE GLAUBENSSÄTZE


GLAUBENSSÄTZE sind innere Überzeugungen, die zu einem großen Teil bereits in der Kindheit entstehen.

Wer viel Vertrauen erhält und oft gelobt wurde/wird, entwickelt meist eine resiliente und oft eine eher optimistischere Haltung.

 

Andererseits verinnerlicht man oft Sätze wie „Ich kann das nicht“ wesentlich leicher als positive Überzeugungen.

 

Viele Menschen halten auch in späteren Jahren an diesen pessimistischen Überzeugungen fest, auch wenn diese gar nicht (mehr) stimmen.


Dabei gilt: GLAUBENSSÄTZE sind die Grundlage für unser tägliches Handeln, d.h. negative Überzeugungen von uns selbst können uns davon abhalten,

Chancen zu ergreifen und Dinge in Angriff zu nehmen, die wir schaffen können.


Häufig suchen Pessimisten bei Problemen oder Schwierigkeiten die Ursache bei sich selbst und senken dadurch ihren eigenen Selbstwert.

 

OPTIMISTEN suchen die Ursache von negativen Ereignissen meist in äußeren Umständen (z. B. Zufall oder allgemeine Lage).

Erfolge werden dagegen eher sich selbst und den eigenen Kompetenzen zugeschrieben.


Hinterfragen Sie sich beim nächsten Gedanken "das kann ich nicht" mit einem Wort: "Wirklich?"

Eine mögliche Antwort könnte lauten: "Ich werde es versuchen - und wenn ich es nicht alleine schaffe, werde ich mir Unterstützung suchen und diese finden!"




STEP 18 – OPTIMISMUS AUFBAUEN


Nicht nur das Corona-Virus ist ansteckend, auch Launen unseres Gegenübers können stark ansteckend sein.

Leider auch die pessimistischen und schlechten.


Das liegt an einem Resonanzphänomen, das zwar gut für unsere Empathie ist,

jedoch in diesem Fall negative Auswirkungen auf uns haben und dadurch hinderlich für unseren OPTIMISMUS sind.


Eine optimistische Lebensweise, gerade in Krisenzeiten, lässt diesen Lebensabschnitt leichter akzeptieren und aushalten. 


Das Gute daran: Diese Lebensweise lässt sich (auch bis ins hohe Alter) trainieren.

 

  • Verzichten Sie wenn möglich auf den Umgang mit "Miesepetern". So wollen z. B. manche Menschen immer nur mitteilen,

    wie schlecht es ihnen geht und verbreiten dabei ungefragt ihre negativen Meinungen, Beschwerden oder Pessimismus.


  • Trennen Sie in Ihren Gedanken bewusst zwischen ihrer eigenen Laune und dem, was von Außen auf Sie einwirkt.    


  • Überlegen Sie sich doch einmal, ob sie vielleicht doch etwas Positives an dem (scheinbar nur) Negativen finden können.                                                                 




STEP 19 – Bitte keinen "ZWANG-OPTIMISMUS"


OPTIMISMUS ist gut, und gleichzeitig kann zuviel oder falsch verstandender OPTIMISMUS auch negative Folgen haben.


Achten Sie auf den „Zwang zum Positiven“. Dieser tritt z.B. auf, wenn


  • man der Meinung verfällt, dass man auf jeden Fall und immer optimistisch sein muss!
  • man der Überzeugung ist, dass man sich alles zutrauen soll und muss!


Der Druck sich immer positiv zu geben, hat teilweise stark zugenommen!

Dabei erzeugt diese Einstellungen eine Diskrepanz zwischen Idealbild und Realität im Alltag.


Die Folge können sein:


  • Innere Spannungen und die Gefahr der Überforderung
  • Unzufriedenheit und Verringerung des Selbstwertgefühls
  • Burnout und Depression

 

OPTIMISMUS ist gut, und gleichzeitig ist manchmal ein objektiver Realismus gesünder!

Gehen Sie doch nochmals zu STEP 5 - AKZEPTIEREN...




STEP 20 – Keine Macht den NEGATIVEN GEDANKEN


Probleme und Krisen haben leider die unschöne Eigenschaft, viel von unserer Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dabei


  • versuchen wir zunächst unser Problem zu verstehen und hinterfragen meist erst einmal uns selbst.
  • bewerten wir anschließend die Wirklichkeit meist mit dem Blick auf das Negative.


Da ist es dann auch kein Wunder, dass uns negative Gefühle regelrecht herunterziehen.


Negativen Gedankenspiralen lassen sich oft mit RESILIENZ durchbrechen.


Gestehen Sie sich diese momentanen negativen Gedanken und Gefühle ein

und machen Sie sich gleichzeitig bewusst, daß sie lediglich eine momentane "Projektion des Gehirns" ist.


Überlegen Sie doch einmal, ob Ihre Gefühle und Gedanken wirklich der Realität entsprechen.

Achten Sie dabei darauf, die Gedanken nicht zu unterdrücken, denn so bleiben sie nur in Ihrem Unterbewusstsein.




STEP 21 – Machen wir es wie die Hummel!



Nicht die Umstände bestimmen des Menschen Glück, sondern seine Fähigkeit zur Bewältigung der Umstände. (A. Antonovsky)


Was hat eine Hummel mit RESILIENZ zu tun?


Nach allen Gesetzen der Physik dürfte die Hummel eigentlich gar nicht fliegen! Nur: Die Hummel kennt die Naturgesetze nicht – Sie fliegt einfach!

Sie hat Vertrauen auf ihre Stärken und kann es einfach – deswegen fliegt Sie!


Auf den Menschen übertragen nennt sich dieser Teil der RESILIENZ: Kontrollüberzeugung


Diese Überzeugung muss zunächst in keiner Weise mit der Realität übereinstimmen, kann aber dennoch das Handeln lenken.


Nachteilige Gedanken, die eine nicht vorhandene Kontrollüberzeugung thematisiert:


  • Das bringt nichts.
  • Das ist sinnlos.
  • Da kann man nichts machen.


    Beispiel: Wer davon ausgeht, dass ein Fenster defekt ist, wird es nicht benutzen, selbst wenn es schon längst repariert wurde.


    Überprüfen Sie auch in Krisenzeiten immer wieder Ihre Gedanken - Überlegen Sie genau, ob Sie Ihre aktuelle Überzeugung einmal überdenken können.

    Vielleicht kommen Sie zu dem Entschluss, dass Sie es gerade wegen Ihrer aktuellen Gedanken trotzdem probieren sollten.




    STEP 22 – Alles nur eine Frage der SALUTOGENESE



    SALUTOGENESE - Bitte was? Dieser zugegeben etwas komplizierte Begriff kann am besten mit "Wissen um das Wohlbefinden" übersetzt werden.

    Als Gegenstück des "Wissens um Krankheiten" - der Pathogenie entwickelte der bereits zitierte Aaron Antonovsky dieses Konzept.


    Dabei stellt das sogenannte Kohärenzgefühl einen zentralen Aspekt der SALUTOGENESE dar. Kohärenz beinhaltet drei Aspekte:


    • Das Gefühl etwas zu verstehen.
    • Das Gefühl etwas bewältigen zu können.
    • Das Gefühl einen Sinn von etwas zu erkennen.


    Was bedeutet das in Zeiten von Corona?


    Überlegen Sie zunächst, ob Sie wirklich alles verstehen müssen.

    Akzeptieren Sie, dass Sie nicht immer alles verstehen können.


    Gleichzeitig bedeutet diese Akzeptanz nicht, dass Sie nicht auch Gestalter Ihres Alltags sein können.

    Fokussieren Sie sich nicht auf das, was derzeit nicht geht, sondern auf das, was bald wieder möglich sein wird.


    Abschließend überlegen Sie sich, welche Werte (z. B. Familie, Freizeit, Kreativität, Entspannung) Ihnen wichtig sind.

    Auch hier gilt: Machen Sie sich bewusst, welche dieser Werte gerade wegen der Corona-Pandemie erst möglich sind oder für die Sie gerade das erste Mal richtig Zeit haben.




    STEP 23 – Das Paradoxon der SINNSUCHE



    Je mehr wir uns anstrengen, für das Leben einen Sinn zu finden (statt ihm einen zu geben), desto unglücklicher werden wir. (Viktor Frankl)


    Haben Sie sich auch schon einmal gefragt: "Macht das alles einen Sinn?"


    Wir sollten darauf achten, nicht nach einem Sinn des Lebens suchen - gerade in Zeiten von Krisen oder im Zusammenhang mit Leid oder Schicksalsschlägen!


    Der SINN besteht nicht darin, ein ganz bestimmtes Ziel zu finden oder zu erreichen, z.B. "DEN großen Erfolg" oder "DIE große Liebe"...


    Ihr persönliches Glück und Ihre Zufriedenheit folgen, wenn Sie Ihrem Leben einen Sinn geben.

    Hierzu eignet sich auch die Zeit während der Corona-Pandemie. Geben Sie auch den Zeiten von Einschränkungen einen Sinn.


    • Wer grübelt oder sich langweilt, der verfällt leicht in eine pessimistische Einstellung.


    • Wer mit der Zeit etwas SINNgebendes anstellt, der gewinnt Zufriedenheit und Glück.
      • Mund-Nase-Bedeckungen nähen
      • Frühlingsputz der Wohnung
      • Gemeinsames Basteln mit den Kindern


    Sicher fällt auch Ihnen etwas ein, wie Sie die Zeit SINNvoll verbringen können - seien Sie kreativ...

     



    STEP 24 – SELBSTWIRKSAMKEIT



    In zahlreichen Büchern wird SELBSTWIRKSAMKEIT umschrieben mit: "Überzeugung, dass man in der Lage ist, eine bestimmte Tätigkeit erfolgreich auszuführen."


    Nur, wie finde ich heraus, ob ich eine hohe oder niedrige SELBSTWIRKSAMKEIT besitze? Am besten erkennen Sie es an den Auswirkungen Ihrer persönlichen SELBSTWIRKSAMKEIT. Überlegen Sie, welchen der nachfolgenden Behauptungen Sie eher zustimmen können:


    • Ich fange etwas an, ohne zu wissen, ob es auch wirklich klappt...
    • Ich fange nur ungern etwas Neues an, da ich nicht weiß, ob es funktioniert...


    • Ich habe kaum Angst vor Herausforderungen oder Veränderungen in meinem Alltag...
    • Vor Herausforderungen habe ich großen Respekt und manchmal sogar Angst...


    • Ich beschäftige mich überwiegend mit meinen erzielten Erfolgen...
    • Ich zweifle oft, ob ich etwas wirklich schaffe und denke oft an die Dinge, die nicht so gut gelaufen sind...


    Anhand Ihrer Antworten können Sie nun erkennen, ob Sie eher eine hohe oder eher eine niedrigere SELBSTWIRKSAMKEIT besitzen.

    Berücksichtigen Sie dabei unbedingt, dass es hierbei nicht um eine Bewertung Ihrer selbst geht.


    • Es bedeutet keinesfalls, dass eine niedrigere SELBSTWIRKSAMKEIT grundsätzlich etwas Negatives ist.
    • Ebenso wenig ist eine hohe SELSBTWIRKSAMKEIT immer gleichbedeutend mit etwas Positiven.


    Ihre eigene SELBSTWIRKSAMKEIT hat Einfluss auf Ihre RESILIENZ. Das Gute dabei ist, diese SELBSTWIRKSAMKEIT ist trainierbar.


    Wie können Sie Ihre SELBSTWIRKSAMKEIT dauerhaft stärken:




    STEP 25 – 1. Stärkung der Selbstwirksamkeit durch POSITIVE ERFAHRUNGEN



    Manche Dinge lernt man am besten in der Stille - manche Dinge am besten im Sturm (Willa Cather)


    Unsere SELSBTWIRKSAMKEIT basiert auf Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen und gemacht haben.

    Diese können wir nutzen, um die Herausforderungen in der Gegenwart und in der Zukunft besser meistern zu können.


    Erfolgserlebnisse und positive Erfahrungen zeigen uns, dass wir alles schaffen können, was wir uns vornehmen.

    Wir haben es meist selbst in der Hand, unsere Ziele zu erreichen.


    Hierbei zeigt sich: Je größer die Herausforderung, die gemeistert werden soll, desto stärker der Effekt auf die eigene SELSBTWIRKSAMKEIT.

    Ich empfehle Ihnen, mit kleinen Schritten anzufangen, da sonst die Gefahr besteht, dass es nicht klappt und Sie negative Erfahrungen machen.


    Beachten Sie immer wieder die positiven Erfahrungen, die sie im Laufe der Zeit machen.

    Gleichzeitig akzeptieren Sie auch evtl. negative Erfahrungen  - auch diese sind nicht ausgeschlossen und dürfen sein! 




    STEP 26 – 2. Stärkung der Selbstwirksamkeit durch VORBILDER


    Im Step 25 ging es um positive Erfahrungen die Ihre persönliche Selbstwirksamkeit stärken können.

    Dabei müssen nicht immer Sie selbst den Erfolg erleben.


    Auch Erfolge von Menschen, die Ihnen als VORBILDER dienen, denen Sie ähnlich sind und mit denen Sie sich vergleichen,

    können einen positiven Effekt auf Ihre Selbstwirksamkeit haben.


    Erkennt z. B. ein Kind, wie ein Elternteil ein Problem löst vor dem es auch selbst steht, steigt seine Überzeugung,

    dass auch es dazu in der Lage ist, die Herausforderung zu meistern.


    Dabei ist es natürlich wichtig, dass eine möglichst große Ähnlichkeit zum VORBILD besteht, um den Effekt zu verstärken.

    So überschätzt sich ein Kind manchmal, wenn es einen Erwachsenen nachahmen möchte.


    Herausforderungen lassen sich dabei auch gut gemeinsam bewältigen -

    Suchen Sie sich geeignete VORBILDER die Ihnen Halt und Stärke geben und bei Bedarf unterstützen.




    STEP 27 – 3. Stärkung der Selbstwirksamkeit durch BESTÄTIGUNG


    Ein starker Rückhalt und die BESTÄTIGUNG durch Freunde oder Familie für sein eigenes Denken und Handeln sind eine treibende Kraft für mehr Selbstwirksamkeit.


    Wenn z. B. ein Elternteil an die Fähigkeiten seines Kindes glaubt und ihm immer wieder gut zuredet und ihm Mut macht,

    wird sich die Selbstwirksamkeit des Kindes merklich stärken. Das Kind glaubt an sich und seine Fähigkeiten.


    Das gleiche gilt auch für Erwachsene: Wenn Ihr/e Partner/-in an Sie und Ihre Fähigkeiten glaubt,

    werden Sie merken, dass sich dies auch in Ihrer eigenen Überzeugung bemerkbar macht und Sie sich bestärkt fühlen werden.


    Gleichzeitig sollten Sie jedoch immer achtsam mit sich selbst umgehen - wenn andere Sie zu etwas nötigen oder drängen,

    dass Sie so nicht leisten können oder absolut nicht wollen, kehrt sich der positive Effekt der Stärkung Ihrer Selbstwirksamkeit schnell ins Gegenteil.


    Sie bleiben IMMER Sie selbst und entscheiden über sich selbst!




    Weitere Stärkungen lernen Sie in den folgenden Steps kennen...



    Wir lassen Sie nicht alleine. Falls Sie Fragen, Wünsche oder Anregungen haben, nutzen Sie die  KONTAKT-Möglichkeit!

    Auf Wunsch erhalten Sie, auch in der CORONA-Pandemie, einen Rückruf per Telefon.

    Nach der Lockerung der Kontaktbeschränkungen ist es dann auch wieder möglich, persönliche Gespräche in unseren Praxisräumen zu führen.



    Achten Sie auf sich und andere - bleiben Sie gesund!


    Ihr Hans-Peter Osterkamp




    PS: Bücher gehören zur "Grundversorgung" - Ein interessanter Lesetipp:


    Wir arbeiten als Supervisor, Coach und Dozent und sind keine Ärzte, Psychologen, Therapeuten oder Heilpraktiker. Unsere Angebote und Dienstleistungen sind keine Behandlungen im medizinischen oder therapeutischen Sinn.


    Einige Tipps und Empfehlungen sind nicht geeignet bei psychischen Störungsbildern, die eine therapeutische oder medikamentöse Behandlung erforderlich machen. Bei psycho-somatischen Störungen sollte ebenso wie bei Medikamenteneinnahme  immer die Rück-sprache mit dem Arzt erfolgen.


    Bei Fragen oder dem Wunsch weitergehender persönlicher Begleitung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.


    Übungsbuch Resilienz